Rainer Jund ist einer, der ganz vorne mitkämpft, an der „Impffront“. Der Münchner HNO-Arzt hat ein hochaktuelles Taschenbuch veröffentlicht, in dem er von seinen Impferlebnissen erzählt. Klug, reflektiert und authentisch, in knappen, kompetenten Sätzen. An manchen Stellen gekonnt zugespitzt oder poetisch verdichtet. Jund liefert keine Abrechnung, auch kein Fachbuch, sondern zeigt vielmehr ein umfassendes, realistisches und sehr menschliches Bild der Situation hinter den Türen seiner Praxis.
„Von der Impffront“ (FBV) heißt das schmale Werk, in dem der Arzt wie schon in seinem literarischen Debüt „Tage in Weiß“ (Piper) direkt aus seinem Alltag berichtet – von Stress und Unsicherheit innerhalb seines Teams, von Bauchgefühl und Unwissen bei manchen Patienten, von widersprüchlichen Vorschriften der Politik. Nach der Lektüre wird klar, dass das Impfen in einem Spannungsfeld stattfindet, zwischen Vertrauen und Misstrauen, zwischen Angstmache und Hoffnung. Jund macht die Erfahrung, dass die meisten seiner Patienten dankbar sind; und einige unbelehrbar. Bemerkenswerte kurze Texte, die viel enthüllen – übers Impfen, über uns und unsere Mitmenschen.
„Gott sei Dank sind es nicht viele, die die Impfung nicht wollen. Die Angst haben. Es erscheint ihnen zu riskant. Die anderen, die sich impfen lassen, akzeptieren das Risiko aber. Und nehmen damit nicht nur potentielle Impfnebenwirkungen in Kauf, sondern tragen auch ganz wesentlich dazu bei, dass Ungeimpfte und Impfgegner durch die Verminderung der Ansteckungswahrscheinlichkeit besser geschützt werden.“