Schon klar: „Das rote Notizbuch“ (Rowohlt) von Paul Auster, die legendäre Sammlung wundersamer Kurzgeschichten, ist schon mehrmals erschienen. Aber noch nie auf Deutsch in dieser vollständigen Ausgabe. Und noch nie in so geschmackvoller bibliophiler Ausstattung.
Auster erzählt „wahre Geschichten“, die er selbst erlebt hat. Oder von Freunden, Kollegen, Verwandten erzählt bekommen hat. Es sind skurrile, märchenhafte, unglaubliche stories – von einem Sohn, der seinen Vater nach 40 Jahren wieder trifft. Von der Magie eines Zwiebelkuchens in Südfrankreich. Von einem Mann, der sich nach 20 Jahren erneut in seine große Liebe verliebt. Von einer verlorengegangenen Münze, die an einem anderen Ort in Brooklyn wieder auftaucht. Und vom Fluch der vier Reifenpannen.
In einfachen, klaren Sätzen, und aufs Wesentliche reduziert, hält Paul Auster die rätselhaften Wendungen des Lebens, die verschlungenen Wege des Schicksals, das Mysterium unseres Daseins fest. Wunderbare Erlebnisse und Begegnungen, die versöhnlich stimmen. Ein schmales, feines Buch, das das Herz erwärmt.