Was für ein aberwitziger Plan: Mokhtar Alkhanshali, US-Bürger jemenitischer Abstammung, will den Kaffeemarkt revolutionieren. In seiner alten Heimat möchte er die Produktion hochwertigen Kaffees fördern, fairen Handel mit den Farmern betreiben und die kostbaren Bohnen importieren. Doch Alkhanshali meint es ernst. Und das Unwahrscheinliche passiert tatsächlich: Alkhanshali gelingt es, vom armen Einwandererkind zum Kaffeeimporteur und Medienstar zu werden.
Soweit die Kurzfassung der märchenhaften Geschichte „Der Mönch von Mokka“ (Kiepenheuer & Witsch), die Dave Eggers erzählt. Der Autor von „Der Circle“ betont im Vorwort, dass es sich um keinen Roman handelt. Sondern um „die Darstellung von Ereignissen, wie sie von Mokhtar Alkhanshali wahrgenommen und erlebt wurden.“ Eine wahre Geschichte also. Eggers hat sich mehrfach mit dem ungewöhnlichen Unternehmer getroffen und ist mit ihm in den Jemen gereist. In Eggers´ Augen ist Alkhanshali ein Vorbild – einer jener Männer, die „durch unternehmerisches Engagement und beharrlichen Einsatz unentbehrliche Brücken zwischen Industrie- und Entwicklungsländern bauen.“ Das Buch liest sich folgerichtig wie eine Antwort auf Donald Trumps Hetze gegenüber muslimischen Migranten. Auch Einwanderer aus dem Jemen, zeigt Eggers, können für den amerikanischen Traum stehen.
Von Alkhanshalis Abenteuer erzählt Dave Eggers in einer dokumentarischen, bisweilen etwas langatmigen Sprache. Und er verrät im Vorwort zu viel des Inhalts. Dennoch fasziniert dieses Buch als Mix aus Sachbuch, Porträt und Plädoyer für soziales Unternehmertum.