Der bestgestaltete Roman des Jahres

Das ist kein Buch, sondern ein Erlebnis. Ein Maximum an Kreativität. Der am aufwändigsten hergestellte Roman des Jahres: „Das Schiff des Theseus“ (Kiepenheuer & Witsch) von V.M. Straka – wobei es diesen Straka, einen mysteriösen Schriftsteller, gar nicht gibt. Die wahren Urheber sind Filmregisseur J.J. Abrams und Autor Doug Durst.

Zur Ausstattung: „Das Schiff des Theseus“ wirkt wie ein gebrauchtes Buch aus einer Leihbibliothek, die Seiten haben Schatten und leichte Verfärbungen. Laut Stempel wurde es 1957 erstmals ausgeliehen. An die Ränder fast aller Seiten sind Hunderte von Randbemerkungen gekritzelt, in verschiedenen Farben und zwei Schriften. Sie stammen von Jen und Eric, zwei Literatur- studenten, die über das Buch und den Autor miteinander kommunizieren. Der Romantext, eine krude Seemannsgeschichte, ist eigentlich unwichtig. Viel spannender ist, was Jen und Eric erzählen und wie sie eine Art Schnitzeljagd um das Geheimnis von V.M. Straka starten.

Ein sagenhaftes Buch zum Staunen und Anfassen, mit zwischen die Seiten gesteckten Postkarten, Briefen, Zeitungsausschnitten. Der hohe Preis von 45 Euro ist voll und ganz gerechtfertigt – denn dieser „Roman“ ist ein Gesamtkunstwerk.