Palermo. Mafia. Petra Reski.

reski2Vielen Dank, Petra Reski! Dafür, dass die Hauptfigur Ihres neuen Romans „Die Gesichter der Toten“ (Hoffmann und Campe) keine alleinerziehende Ermittlerin mit Selbstzweifeln ist (wie in zu vielen Klischee-Krimis). Sondern eine toughe, intelligente, attraktive Frau. Antimafia-Staatsanwältin Serena Vitale aus Palermo leitet die Fahndung nach Alessio Lombardo, dem untergetauchten Mafiaboss.

Vielen Dank für den komplexen Plot über die Verbindungen der Cosa Nostra nach Deutschland, Korruptionsnetzwerke zwischen Kommunalverwaltungen, Unternehmern, sizilianischen Gemeinden und Mittelmännern. Für den zweiten Erzählstrang, in dem ein Investigativreporter trocken-zynisch den Niedergang seines Berufs kommentiert: „Das war kein Journalismus mehr, sondern ein Social-Media-Fick.“

Vielen Dank für den lässigen, schnellen Erzählstil. Für smarte Sätze und brillante Vergleiche: „Das Lächeln klemmte in seinem Gesicht wie eine schlecht sitzende Brille.“ / „Gegen eine SMS an eine empfindliche Sizilianerin waren die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm ein Kinderspiel.“ / „Francesca betrachtete ihn so erstaunt, als hätte ein Papierkorb zu ihr gesprochen.“

Die Gesichter der Toten“: Klartext-Prosa auf hohem Niveau, Faktentreue und Brisanz – und eine umwerfende Hauptfigur. 

6 Gedanken zu “Palermo. Mafia. Petra Reski.

  1. […] Serena Vitale ist Staatsanwältin in Palermo und heißt eigentlich Santa Crocifissa Vitale: kein Name, sondern eine Heimsuchung. Ihre Mutter hatte auf der Heiligen Kruzifixin bestanden, zu Ehren der im Kindbett verstorbenen Großmutter. Serena Vitale ermittelt gegen die Mafia, was ihre Mutter für eine schwachsinnige Idee hält: Hättest du als Notarin nicht ein schöneres Leben gehabt? Hat dir etwa der Arzt verschrieben, die Mafia zu bekämpfen? […]

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