„Angst vor Terror, Krebs und Spinnen. Angst, das Schreiben zu beginnen.
Angst vor einem weißen Blatt, Angst des Dorfdepps vor der Stadt.
Fürchtet Mörder und Ganoven, fürchtet Schlaue wie die Doofen.
Doch wer fürchtet, der vergisst, dass die Angst am schlimmsten frisst,
Wenn es Angst vor Lyrik ist.“
Der Satiriker und Lyriker Moritz Hürtgen hat einen köstlichen Gedichtband veröffentlicht. In „Angst vor Lyrik“ (Kunstmann) reimt er um unsere Ängste und Phobien herum, und er dichtet mit schwarzem Humor über all das, was wir fürchten. Ob Haarausfall, Überfremdung, Männer, Frauen, Einsamkeit, Sex, Terror oder Friedhöfe – Hürtgen hat eine diebische Freude daran, all unsere Sorgen mit kunstvoller, lustiger Lyrik zu beschreiben. Ein böses, doppelbödiges Vergnügen!
„Der letzte Kuss in meinem Leben: Werd ich ihn kriegen oder geben?
Wird er dann heiß oder mehr kalt? Bin ich dann jung oder schon alt?
Schmeckt er nach Honig oder Kippen? Küsst sie vielleicht dann meine Lippen
Als Lohn für meine Heldentat, Weil ich für sie ins Feuer trat? …“
Moin Günter,
Deine: kurz & prägnant; meine: ausführlicher; beide: dasselbe Ergebnis = Lyrik kann so viel Spaß machen!
https://andreaskueckleselust.com/2019/10/30/rezension-moritz-huertgen-angst-vor-lyrik/
Gruß
Andreas
Sehr schön!
So macht Lyrik auch Leuten mit einer Lyrik-Phobie Spaß.
Genau so ist es! 😉
Angst vor Lyrik habe ich nicht. Wäre es so, hätte ich Angst vor mir selbst *g*
Dieses besondere Buch über Lyrik, nicht üblich, aber sicherlich spitzbübisch gut geschrieben, wird auf meinem Wunschzettel für Weihnachten stehen. Dort siehts bisher sooo leer aus, aber es ist ja auch noch früh…
Freut mich! Ja, das ist ein amüsantes, listiges Weihnachtsgeschenk.
Lauernde Lyrik lauert in der Büchse der Pandora …
Yeah! Ob sie die Büchse dann auch öffnet? 😉