Das kann nur Heinz Strunk: Lakonisch und dokumentarisch von Verlierern, Versehrten und Verbrechern zu erzählen, ohne diese lächerlich zu machen oder literarisch auszubeuten.
In seinem neuen Kurzgeschichtenband „Das Teemännchen“ (Rowohlt) stellt der Hamburger Autor eine Pommesverkäuferin vor, ein Spießerpaar, einen onanierenden Jungen, „Nutten mit Kaffeefahne“ und einen Mann mit Teeladen – eben, das „Teemännchen“. Heinz Strunk schreibt im Präsens. Er lässt seine Figuren und ihre Erlebnisse authentisch wirken, und er reduziert seinen Stil auf eine Art, die jenem Ferdinand von Schirachs ähnlich ist. Eine gewisse Distanz oder Kühle umgibt seine Geschichten, und doch schimmert Verständnis und Wärme zwischen den Zeilen hindurch.
So formt er aus Kurzbiografien und Momenten ein skurriles, schräges Sammelsurium von Beobachtungen. Live aus dem Alltag ganz normaler Menschen, die sonst in der Literatur eher selten auftauchen.