Respekt, Gert Heidenreich! Für diesen kunstvollen Kriminalroman, der sich selbst uns sein Genre auf die Schippe nimmt. „Wenn wir rechtzeitig mehr wüssten, wären alle Bücher kürzer.“ schreibt Heidenreich, und doch liefert natürlich auch er nur häppchenweise seine Ermittlungs- ergebnisse. In „Der Fall“ (Klett-Kotta) stirbt schon nach wenigen Seiten Alexander Swobodo, Heidenreichs Hauptfigur. Der pensionierte Kommissar wird an der Steilküste der Normandie erschossen. Aus dem Jenseits blickt der Ermittler auf sein Leben und sein Sterben. Was er dort sieht: Einen weit verzweigten, komplizierten Fall von Geldwäsche. In dessen Mittelpunkt stehen Schwarzgelder, Steueroasen und Offshore-Finanzplätze. Gert Heidenreich ist ein feiner, amüsanter Roman über Hochmut und Gier, Erpressung und Kunst gelungen. Ein charmantes, beschwingtes Versteck- und Verwirrspiel.