Wo es knistert und knackt

DORFDrei Jahre! Unendlich viel Zeit in in der schnelllebigen Buchbranche. Innerhalb von drei Jahren kann ein Bestsellerautor seine Stammleser verlieren. Weswegen Verlage vor allem ihre Stars drängen, einen Roman pro Jahr zu veröffentlichen. Überraschung Nr. 1: Simon Beckett hat sich tatsächlich drei Jahre Zeit für „Der Hof“ (Wunderlich) gelassen. Überraschung Nr. 2: Es ist kein neuer Band aus seiner weltweit erfolgreichen Serie um den Forensiker David Hunter. Über- raschung Nr. 3: Beckett schreibt fesselnder denn je. In „Der Hof“ entwickelt er einen geradezu unheimlichen Spannungs-Sog – und das, obwohl er fast komplett auf Action verzichtet. Seine Hautfigur Sean, ein Engländer, ist in Frankreich auf der Flucht. Warum, lässt Beckett bis zum Schluss offen. Sean landet auf einem abgelegenen Hof. Alles ist unheimlich dort: die Menschen, die Natur, die Tiere. Es knistert und knackt im Wald und zwischen den Protagonisten. Ein packender Dorf-Thriller mit 450 Seiten, die wie in Überschallgeschwindigkeit vergehen. Drei Jahre Reifephase haben diesem Buch lesbar gut getan!

Übrigens: Simon Beckett kommt – ich freue mich schon auf die Moderation seiner Lesungen in München (8.3.), Nürnberg (12.3.) und Leipzig (14.3.).

2 Gedanken zu “Wo es knistert und knackt

  1. Das ist jetzt die erste positive Besprechung, die ich lese. Hatte das Buch für mich eigentlich schon abgeschrieben. Mal sehen, ob es jetzt doch noch eine Chance bekommt…

  2. Wenn du Fan der Hunter-Serie bist, könnte es schon gewöhnungsbedürftig sein. Aber als klassischer Psychothriller mit wenigen Schauplätzen und Protagonisten funktioniert es wirklich gut…

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